Content Marketing braucht gute Prediger

Der Ordinarus zum Thema Marketing von der LMU in München, Prof. Dr. Eugen Leitherer, sagte immer, dass die Praxis schlecht und auch falsch wäre. Daher müssten diejenigen, die das Content Marketing in der Außenwelt verbreiten wollen, Qualitäten wie ein Prediger haben.

Das Thema Content Marketing ist in der Szene des Online Marketings beinahe tot geritten. Bei den Unternehmen draußen jedoch nicht. Dort herrscht noch immer ein Handlungsbedarf. Doch was sind die Anzeichen? Vielleicht ein Unternehmer, der nur produktorientiert ist? Einer, der auf die entsprechenden Produkte stolz ist und auch die Voraussetzung hat, dass es für eben diese Produkte Kunden gibt?

Nun stell dir einmal vor, dass du ein Berater im Content Marketing wärst. Wie würdest du den Unternehmer vom Mehrwert des Content Marketings überzeugen, wenn er rein produktorientiert ist? Das könnte deine Argumentation sein.

Du kannst mit Hilfe von Content Marketing ein Alleinstellungsmerkmal erreichen.

Mit Content Marketing schaust du nicht einfach nur auf die Produkte, im Gegenteil, du schaust auf den zu erreichenden Kunden, für welchen die Lösung in deinem Produkt liegt.

  • Wer verbirgt sich hinter dem Kunden? Wie ist er drauf?
  • Was sind die Gründe dafür, dass er dein Produkt benötigt?
  • Welche übergeordnete Botschaft kannst du ihm überbringen?
  • Setzt du dich mit deiner Botschaft von der Masse ab? Ist sie neu?
  • Auf welche Art und Weise neigt dein Kunde zur Problemlösung, wenn er sich dabei auf deine Produkte beziehen möchte?
  • In was für einzelne Päckchen verpackst du die Gesamtbotschaft?
  • Wenn der Kunde seine Entscheidung trifft, an welchen Stellen baust du die einzelnen Päckchen deiner Botschaft ein?

Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist das Verstehen und Durchschauen des Kunden und der Botschaft die du übermitteln willst. Der Rest kommt von ganz alleine. Je besser du das kannst, desto mehr hast du deine Nase ganz vorne.

Das Ganze ist im Grunde mit dem früheren strategischen Marketing vergleichbar. Der einzige Unterschied liegt in den unendlich vielen Kanälen und Möglichkeiten der virtuellen, technischen Welt. Jeder Unternehmer, der neuen Dingen aufgeschlossen gegenüber steht, wird mit dieser Argumentation etwas anfangen können.

Erst die Saat, dann die Ernte

Wenn du dich im realen Leben mal umhörst, dann wirst du bei einem wichtigen Punkt im Content Marketing auf Unglauben stoßen: beim “Prinzip kostenlos”. Das Häufigste, was du zu hören bekommst, wird sein, dass man das doch nicht einfach kostenlos herausgeben könne und dass das, was kein Geld kostet, entsprechend auch nichts wert sein kann.

Das Unternehmen muss verstehen, dass eine Entscheidung des Kunden zum Kauf ein Prozess ist, der schrittweise vonstattengeht. Das “Prinzip kostenlos” hat im Grunde nichts anderes im Sinn, als eine Investition in die Kommunikation mit dem Kunden und die Kundenbindung zu sein.

Dabei ist eben dieses “Prinzip kostenlos” gar nicht so neu. Zum Beispiel ein sehr, sehr guter Fernsehspot, welcher die Chance auf eine Top-Platzierung in Cannes hat. Auch das zählt als Entertainment, welches man kostenlos konsumieren kann.

Stamm- und Neukunden

Jeder erfahrene Unternehmer weiß in der Regel, dass es viel einfacher ist, jemanden, der bereits Stammkunde ist, zu behalten, als einen neuen potentiellen Kunden erst einmal zu gewinnen.

An dieser Stelle kannst du ihm die entsprechenden Wege zeigen, wie er es schafft, mit passenden Botschaften beziehungsweise Content-Formaten die Kunden zu behalten. Dazu gehören auch die Kanäle, die am besten dafür geeignet sind.

So wird der Unternehmer es schaffen, den Mehrwert der Retention-Strategien in einem Rahmen der Content Marketing Strategie zu verstehen.

Überzeuge mit dem Content

Der produktfokussierte Unternehmer wird wahrscheinlich unheimlich stolz sein, sowohl auf seine Kataloge mit den Produkten, als auch auf die Messestände.

An dieser Stelle kann man sehr gut anknüpfen, um ihn zu einer Investition in die qualitative Steigerung von seinen Botschaften und auch Content-Formaten zu überzeugen. Wenn er schon so einen großen Wert auf die Außenwirkung legt, warum sollte er dann bei den neueren Medien aufhören?

Content Marketing – Ein langwieriger Prozess

Um zu gewinnen musst du dem Unternehmer klar machen, dass die Content Marketing Strategien ein langfristig angelegtes Projekt sind. Das kannst du ihm beispielsweise mit Hilfe von Blogs, YouTube-Kanälen, oder Twitter- und Facebook-Accounts zeigen, in welche viel Energie gesteckt wird.

Daran wird er verstehen, dass alles von einer umfangreichen Planung abhängt.

Qualitäten eines Predigers

Bist du schon mal als Berater im Content Marketing tätig gewesen, wirst du wohl lächeln, denkst an die nur allzu beratungsresistenten Kunden und daran, dass du dich in solchen Situationen oftmals wie ein wahrer Prediger gefühlt hast. Und solche Qualitäten brauchst du auch. Allerdings nicht nur diese, sondern auch Kunden, die aufgeschlossen sind.

Mit Content Marketing profitiert der Kunde, der aufgeschlossen ist, von den neuen Möglichkeiten an Markenwahrnehmung.